AIDAcara

AIDAcara

AIDAcara
Die AIDAcara verlässt den Hafen von Helsinki

Die AIDAcara verlässt den Hafen von Helsinki

Schiffsdaten
Flagge Italien (Handelsflagge) Italien
andere Schiffsnamen AIDA – Das Clubschiff (1996–2001)
Schiffstyp Kreuzfahrtschiff
Rufzeichen IBNR
Heimathafen Genua
Eigner
  • Deutsche Seereederei (1996–1997)
  • NCL Corporation Ltd.(1997–1999)
  • AIDA Cruises-Seetours – German Branch of P&O Princess Cruises (1999–2004)
  • Societa di Crociere Mercurio S.r.l. (seit 2004)
Bauwerft Kvaerner Masa Yards AB (Turku, Finnland)
Stapellauf 16. Februar 1996
Schiffsmaße und Besatzung
Länge
193,34[1] m (Lüa)
Breite 27,60[1] m
Tiefgang max. 6,00[1] m
Vermessung 38.557 BRZ / 17.766 NRZ[1]
Besatzung 369
Maschine
Maschine 4 × Dieselmotoren (MAN B&W 6L48/60) je 5.430 kW (ca. 7.385 PS)
mechanisch über Getriebe und Wellenanlage
Maschinen-
leistung
21.720 kW (29.531 PS)
Geschwindigkeit max. 20 kn (37 km/h)
Propeller 2 × Verstellpropeller,
2 × Halbbalance-Ruder
Transportkapazitäten
Tragfähigkeit 3752 tdw
Zugelassene Passagierzahl 1339
Sonstiges
Klassifizierungen Germanischer Lloyd
Registrier-
nummern
IMO: 9112789

Die AIDAcara ist das erste Kreuzfahrtschiff, das für die Reederei AIDA Cruises in Dienst gestellt wurde. Sie war bis zur Umbenennung im Dezember 2001 unter dem Namen “AIDA – Das Clubschiff” im Einsatz. Die charakteristische Bemalung mit „Kussmund“, Augen und Lidschatten wurde von dem Grafiker Feliks Büttner entworfen und an diesem Schiff zum ersten Mal umgesetzt. Die AIDAcara ist mit 38.557 BRZ vermessen und damit das kleinste Schiff der Flotte.

Bau und Indienststellung

Nachdem die Hamburger Kaufleute Nikolaus W. Schües und Horst Rahe, Eigentümer der Deutschen Seereederei, ein Konzept für Kreuzfahrten in ungezwungener Atmosphäre entwickelt hatten,[2] konnte am 26. August 1994 der Vertrag zum Bau eines „Clubschiffes“ zwischen der Reederei und der finnischen Werft Kvaerner Masa Yards AB unterzeichnet werden.[3] Am 11. September 1995 wurde das Schiff mit der Baunummer 1337 auf der Werft in Turku auf Kiel gelegt. Der Stapellauf erfolgte am 16. Februar 1996. Nach der Übergabe an die Reederei wurde das Schiff am 7. Juni 1996 im Ostseebad Warnemünde durch Christiane Herzog, die Ehefrau des damaligen Bundespräsidenten Roman Herzog, getauft.

Einsatz

Am 11. Juni 1996 lief die AIDA zu ihrer ersten Kreuzfahrt nach Palma de Mallorca aus, wo sie auch zunächst stationiert wurde, um während der Sommermonate Ziele in der Mittelmeerregion anzulaufen. Im Winter wurde das Schiff in der Karibik eingesetzt. Im August 1997 ging die AIDA an die NCL Corporation Ltd., wurde jedoch wie bisher weiter betrieben. Zwei Jahre später übernahm die Deutsche Seereederei das Schiff erneut, um es kurz darauf an den neuen Eigner Societa di Crociere Mercurio S.r.l. zu überführen. Im Dezember 2001 erhielt das Schiff den Namen AIDAcara.[4]

Die AIDAcara wird während des gesamten Jahres vorwiegend in europäischen Kreuzfahrtregionen wie Ostsee, Mittelmeer, den Kanarischen Inseln und in nordeuropäischen Gewässern eingesetzt. Das Schiff ist in der Lage, auch Regionen wie das Amazonasgebiet anzusteuern, die größeren Kreuzfahrtschiffen nicht zugänglich sind. Darüber hinaus werden auch Atlantiküberquerungen und Fahrten in der Karibik sowie im südamerikanischen Raum angeboten. Ende 2006 war die AIDAcara als erstes Schiff der Reederei in den Gewässern um die arabische Halbinsel im Einsatz.

Seit 2009 passiert die AIDAcara auch regelmäßig den Nord-Ostsee-Kanal; sie ist das einzige Kreuzfahrtschiff der Reederei, das dem Höhenlimit von 40 Metern für die zehn Kanalbrücken entspricht.[5] Im Frühling 2010 brach die AIDAcara zum ersten Mal zu einer Weltreise auf, die in 55 Tagen von Bangkok (Thailand) nach Hamburg führte. Den Winter verbringt sie zur Zeit meist im Südatlantik, in der Karibik und rund um die Kanarischen Inseln, im Sommer ist sie im Ostseeraum sowie im Nordatlantik unterwegs und legt regelmäßig in Kiel am Ostseekai an.[6]

Umbaumaßnahmen

In der zweiten Aprilhälfte 2005 wurde die AIDAcara im Trockendock der Neptun Stahlbau GmbH in Rostock umfangreich renoviert und umgebaut. Dabei wurden 44 Außenkabinen mit Balkonen ausgestattet. Wegen der daraus entstandenen Sichteinschränkung erhielten die beiden Brückennocks eine ausfahrbare Plattform, die eine optimale Sicht beim Manövrieren gewährleistet. Im Heckbereich wurde die Fläche des Restaurantaußendecks vergrößert. Die Umbaukosten wurden mit ca. 2,5 Mio. Euro angegeben.[7]

Vom 3. bis 14. November 2007 lag das Schiff im Trockendock der Fincantieri-Werft in Palermo. Während dieser Zeit wurde der Gästebereich modernisiert, unter anderem der Eingangsbereich, die Discothek und Teile des Spa-Bereichs.[8]

Zwischen dem 9. September und dem 21. September 2009 wurde die AIDAcara bei Blohm + Voss in Hamburg erneut überarbeitet. Dabei wurde die komplette Innenausstattung der Kabinen an die Gestaltung der Neubauten der Sphinx-Klasse angepasst sowie Restaurant- und Servicebereiche erweitert. Darüber hinaus wurden Computersysteme erneuert und eine Lasershow-Anlage installiert.[8]

Vom 13. bis 24. März 2011 war die AIDAcara erneut im Dock bei Blohm + Voss. Dort hat das Schiff neben einem Golfsimulator eine Erneuerung des Wellness-Bereichs, Wartungsarbeiten und einen neuen Anstrich erhalten.[9]

Maschinenanlage und Antrieb

Die AIDAcara ist mit einer konventionellen Maschinen- und Antriebsanlage ausgestattet, bei der vier mittelschnell laufende 4-Takt-Dieselmotoren paarweise über ein Reduktionsgetriebe und Wellenanlage auf die beiden Kamewa-Verstellpropeller wirken. Bei den Motoren des Typs MAN B&W 6L48/60 handelt es sich um 6-Zylinder-Reihenmotoren mit Abgasturbolader. Jeder Motor hat einen Hubraum von ca. 650 Liter. Die beiden Hauptgetriebe reduzieren deren Drehzahl von 450/min auf die geforderte Propellerdrehzahl von 152/min. Da Motoren und Propeller mit weitgehend konstanter Drehzahl laufen, ist der Anstellwinkel der Propellerblätter je nach Fahrsituation variabel.[1]

Die Hauptversorgung mit elektrischer Energie erfolgt über zwei Wellengeneratoren. Sie erzeugen eine elektrische Leistung von je 4.500 kVA. Zusätzlich stehen drei Generatoren mit einer Leistung von je 3.500 kVA zur Verfügung, die von Dieselmotoren des Typs Wärtsilä Vasa 3R32D angetrieben werden.[1]

Die Steuerung des Schiffes erfolgt über zwei Halbbalance-Schweberuder im Heck, die beim Manövrieren von zwei Querstrahlanlagen unterstützt werden. Zur Dämpfung von Rollbewegungen ist die AIDAcara mit zwei Blohm + Voss-Flossenstabilisatoren ausgestattet.

Kabinen und Bordeinrichtungen

Die AIDAcara verfügt über insgesamt 590 Passagierkabinen unterschiedlichster Kategorien, die sich auf den unteren Passagierdecks befinden. Nach den Umbaumaßnahmen von 2005 stehen auch 44 Balkonkabinen zur Verfügung. Je nach Ausstattung können die Kabinen mit bis zu vier Personen belegt werden. Die vier Premium-Suiten und die zwölf Junior-Suiten liegen im vorderen Bereich von Deck 7 und bieten eine Fläche von je 35 bzw. 25 Quadratmetern. Die Premium-Suiten verfügen über ein eigenes Sonnendeck mit Blick über den Schiffsbug, die seitlich angeordneten Junior-Suiten sind mit Balkonen ausgestattet.

Die öffentlichen Bereiche des Schiffes befinden sich mit Ausnahme der Rezeption auf den vier oberen Decks. Viele Einrichtungen wie das Markt-Restaurant, die sternförmige AIDA-Bar oder der Einkaufsbereich AIDA Shop wurden auf der AIDAcara erstmals realisiert und aufgrund des Erfolges in teilweise modifizierter Form für alle Clubschiffe der Reederei übernommen. Das Theater im Bug erstreckt sich über zwei Decks und bietet Platz für bis zu 700 Zuschauer. Es ist mit Amphitheater-ähnlichen Sitzbänken anstatt der üblichen Sessel ausgestattet.

Der Wellness-Bereich umfasst eine Fläche von etwa 1.100 Quadratmetern. Dem Clubschiff-Konzept entsprechend, bietet das Schiff umfangreiche Sportmöglichkeiten (z.B. Golfsimulator, Volleyball- und Basketballfeld). Auf dem Sonnendeck ist ein getrennter FKK-Bereich eingerichtet.

 

Quelle

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